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Kolumba - Ein Museum wie ein Berg

 

Das schönste Museum der Welt - ganz sicher nicht das beliebteste, das meistbesuchte oder das berühmteste Museum - aber das schönste Museum ist es für michl - das Museum des Erzbistums Kölns.

Der nach zehn Jahren Bauzeit 2007 vom Schweizer Architekten Peter Zumthor entstandene, alt und neu verbindende Bau, ist ein Erinnerungen schaffender, allumfassend berührender Kunstraum.

Schlicht und spektakulär. Kein Widerspruch.

 

 

Es gibt den kleinen Garten und ein steinernes Trümmerfeld, das archäologische Grabungsfeld, die integrierte Kapelle „Madonna in den Trümmern“ und natürlich den Neubau. Die Kunst.

Die lichtgrauen Wände sind die Grundierung der Stille. Ein Gebet.

Die Böden aus Terrazzo, Jurakalk und Mörtel würde ich am liebsten mit Nachhause nehmen, die Wandvertäfelung in der Bibliothek und die Möbel sind harmonierend aus warmem Holz und die Vorhänge aus Leder und sanftem Stoff, alles abgestimmt, ein minimalistisches Lehrstück für jeden Designer.

 

Inhaltlich orientiert sich das Haus an den Werken der eigenen Sammlung, die aus den Beständen des ehemaligen Diözesan-Museums hervorgeht. In wechselnden Kontexten wird diese vorgestellt, jede Ausstellung startet im Herbst für ein Jahr. Aktuell noch läuft „Das kleine Spiel zwischen dem Ich und dem Mir“ - eine Kooperation von Kolumba und tanz.köln.

Herkömmliche Körperbilder wurden im Laufe des Jahres in acht Kapiteln hinterfragt.

 

Das ganze Haus fungiert wie ein ästhetisches Labor, in dem es um die Erforschung von Zusammenhängen geht.

 

Innerhalb dieser Erforschung wird vieles in Frage gestellt und gleichzeitig greifbar - die Berührung funktioniert über den Raum, seine lichte Stille - ich stehe immer wieder mir selber gegenüber. 

Ungeschützt berührt mich die Kunst, sie umfängt und umarmt mich, bedrückt auch oder stößt mich ab.

 

Ein Raum kann ein Tempel sein, erhebend und reduzierend zugleich -

Natur vermittelt das gleiche Gefühl.  

Auf einen Berg steigen.

Oben ankommen, den Weg bewältigt haben, im Einklang mit mir, dem Berg, der Natur.

 

 

Kolumba ist wie ein Berg - man muss es erobern, sich Zeit nehmen, sich einlassen und es gewinnen - der Lohn ist reich.

 

 

 

 

KOLUMBA

Kunstmuseum des Erzbistums Köln (KdöR)

Kolumbastraße 4 

50667 Köln

www.kolumba.de

Tel.: +49 221-933 193 0

 

Mi bis Mo 12 – 17 Uhr 

Dienstag geschlossen

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Kolumba_(Museum)

 

 

Fotos: manuelastangnerfotografie; wikimedia

 

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